(Dresden, 28.01.2022) Nach vier Jahren und mehreren Bauverzögerungen wurde die Augustusbrücke heute Vormittag wieder für die Dresdner und ihre Gäste freigegeben. Ab sofort können Fußgänger und Radfahrer die Brücke wieder nutzen, um die Elbseiten zu wechseln; Straßenbahnen werden ab Montag wieder auf der Brücke fahren. Autofahrern steht die Brücke jedoch nicht mehr zur Verfügung. Der Stadtrat hatte im September 2014 beschlossen, dass die Elbquerung zukünftig autofrei bleiben wird. Dafür sollte die Brücke zum touristischen und kulturellen Highlight aufgewertet werden. Der Vorsitzende der FDP-Fraktion Holger Zastrow, der an der feierlichen Eröffnung teilnahm, kritisiert, dass von dieser Aufwertung noch nicht viel zu erkennen ist:
„Es ist schön, dass die Augustusbrücke endlich fertig ist und nun in altem Glanz erstrahlt. Leider aber zu sehr in altem Glanz. Alles das, was neu werden sollte und was aus der Augustusbrücke nach dem Stadtratsbeschluss von 2014 eine ‚Karlsbrücke für Dresden‘ machen sollte, ist nicht geschehen. Man hat zwar den Autoverkehr von der Brücke verbannt, aber wo sind die Freiräume für Fußgänger und mehr Komfort für Radfahrer? Wo ist die Privilegierung des Fußverkehrs? Wo ist die technische Ertüchtigung für die Nutzung der Brücke bei Veranstaltungen und Events? Von mehr Verweilqualität
ganz zu schweigen. Vorgesehen war, dass die Augustusbrücke eine Flanierbrücke wird, die eine neue Attraktion für Touristen ist, auf der Kunst und Kultur stattfinden, also ähnlich wie bei der Brücke in Prag. Gewollt war, dass die Brücke Altstadt und Neustadt für Fußgänger besser verbindet. Dass in dieser Hinsicht überhaupt nichts geschehen ist, ist
fatal und beweist, dass es den damaligen Initiatoren von Grünen, SPD und Linken nie wirklich um eine Karlsbrücke und mehr Lebensqualität ging, sondern nur darum, ihre verkehrspolitischen Ziele zu erfüllen. Die Stadtverwaltung hat den Stadtratsbeschluss also nur zu einem Teil erfüllt. Wir erwarten als FDP-Fraktion, dass auch der zweite Teil erfüllt wird und
werden dazu in den nächsten Wochen eine Ratsinitiative starten.“
