FDP-Fraktion: TSMC-Ansiedlung erfordert schnellstens Lösung der Arbeitskräfte- und Verkehrsprobleme

Zastrow: "Wenigstens in Sachen Bürokratie und Investitionsfreundlichkeit müsse die einheimische Wirtschaft von der einheimischen Verwaltung nun erwarten dürfen, mit mindestens genau der gleichen Kulanz und dem gleichen Wohlwollen behandelt zu werden wie Großkonzerne"

(Dresden, 08.08.2023) FDP-Fraktionsvorsitzender Holger Zastrow zur geplanten TSMC-Ansiedlung:

"Die TSMC-Ansiedlung ist ein Gewinn für Dresden. Die Jubelrufe über eine mit Steuermilliarden erkaufte Ansiedlung können jedoch nicht über die insgesamt mittelstandsfeindliche Wirtschaftspolitik und das fortlaufende Ausplündern der Mittelschicht in unserem Land hinwegtäuschen und erfordern ein Umdenken. Denn es ist erstaunlich zu sehen, mit welchen enormen Summen große Konzerne gelockt werden, während die Belastungen für kleinere Betriebe, den Mittelstand und die berufstätige Mitte immer größer werden. Wenigstens in Sachen Bürokratie und Investitionsfreundlichkeit müsse die einheimische Wirtschaft von der einheimischen Verwaltung nun erwarten dürfen, mit mindestens genau der gleichen Kulanz und dem gleichen Wohlwollen behandelt zu werden wie Großkonzerne. Außerdem brauchen wir schnellstens eine ehrliche Debatte über die Arbeitskräftesituation in Dresden und attraktive Anreize für den Zuzug von qualifizierten Arbeitskräften, wenn die entstehenden Jobs nicht erneut vor allem aus dem Kreis ansässiger kleiner und mittlerer Betriebe besetzt werden sollen. Die Personalnot ist ja längst ein branchenübergreifendes Problem. Die Schaffung von Anreizen für den Zuzug ginge von attraktiven Wohnungen und Einfamilienhausstandorten über familienfreundliche Umfeldbedingungen und eine vernünftige Infrastruktur. Insbesondere bei letzterer scheint die Verwaltung nicht auf der Höhe der Zeit. Den Verkehr wie in Dresden immer nur aus Sicht eines Radfahrers zu betrachten und dabei Straßen, Schienen und die vielen Pendler zu vergessen, wird den Erfordernissen des High-Tech-Standortes im Dresdner Norden nicht gerecht. Es braucht endlich die längst überfällige leistungsfähige verkehrstechnische Erschließung des Dresdner Nordraumes von der anderen Stadtseite bis tief in die ländlichen Räume hinein, beispielsweise durch den Ausbau von Königsbrücker Straße/Landstraße, Stauffenbergallee, Grenzstraße und der Autobahnanschlussstelle Flughafen sowie eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 8. Auch der Ausbau der A4 zwischen Wilsdruff und Bautzen müsse Priorität haben."