Stadtrat Robert Malorny in der Rosmaringasse

Malorny: „Kulturbürgermeisterin Klepsch bemüht sich nicht um Erinnerungsort Rosmaringasse“

(Dresden, 27.06.2022) Am 21.09.2021 hat der Stadtrat die Stadtverwaltung mit der Entwicklung einer würdigen Form des Gedenkens für die die Opfer des religiös motivierten Mordanschlages durch einen Anhänger des sogenannten Islamischen Staates im Bereich der Schloßstraße/Rosmaringasse beauftragt. Die Stadtverwaltung sollte in enger Abstimmung mit Akteuren aus der queeren Community bis Ende März 2022 dem Stadtrat einen entsprechenden Gestaltungsvorschlag vorlegen. Dieser Aufgabe ist die zuständige Kulturbürgermeisterin Frau Klepsch bisher nicht nachgekommen.

Dazu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Robert Malorny:

„Was ist so schwer daran, sich mit den Vertretern der Community abzustimmen und einen Entwurf für einen Erinnerungsort vorzulegen? Anlässlich des Pride Month wäre es das richtige Zeichen gewesen, wenn die Verwaltung und die Zivilgesellschaft gemeinsam ein Konzept vorstellen könnten, um an das verstorbene Opfer des Anschlages und seinen schwer verletzten Partner zu erinnern. Außer einem chaotischen Treffen mit einigen Stadträten und Verwaltungsmitarbeitern ist bei dieser eigentlich einfachen Angelegenheit aber leider noch nichts passiert. Weder der CSD Dresden e.V. noch der Gerede Dresden e.V. oder die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld wissen etwas über den weiteren Fortgang der Angelegenheit. Stattdessen sitzt die zuständige Kulturbürgermeisterin Frau Klepsch das Thema aus oder tüftelt allein im Rathauskämmerchen ohne die Vereine einzubeziehen. Jedenfalls bemüht sie sich nicht, dass Thema wie vom Stadtrat beschlossen anzugehen, während sie gleichzeitig mehr Geld für ihren Verwaltungsbereich fordert. Hier fallen Anspruch und tatsächliche Umsetzung eklatant auseinander.

Homophobie tritt auch in freiesten Länder der Welt immer wieder zu Tage und artet in abscheuliche Gewalttaten aus. Dem müssen wir uns entgegenstellen. Dazu gehört die Verbrechen nicht totzuschweigen und ins Vergessen geraten zu lassen. Die Erinnerung an den Anschlag muss wachgehalten werden, wie es der Antrag gefordert hat.“

Hinweis: Am 21.09.2021 beschloss der Stadtrat die Schaffung eines Erinnerungsortes, der an die Opfer homophob motivierter Gewalt im Bereich der Schloßstraße/Rosmaringasse konzeptionell erinnern soll. Dazu ist eine Arbeitsgruppe unter Einbeziehung der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, des CSD Dresden e. V. und dem Gerede Dresden e. V. zu gründen. Diese Stelle soll in Bezug zum mörderischen Anschlag auf zwei in einer Lebenspartnerschaft verbundenen Männer vom 4. Oktober 2020 gesetzt werden. Dem Stadtrat sollte bis zum 30.03.2022 einen Vorschlag zur Gestaltung des Erinnerungsortes vorgelegt werden.