Radweg auf der B170 und Wegfall eine Fahrspur auf der Radeburger Straße – FDP kündigt Widerstand an

(Dresden, 17.03.2021) Die Arbeitsgemeinschaft Nachhaltig mobil im Dresdner Norden fordert die Einordnung eines Radweges am sogenannten Pauliberg zwischen Maxim-Gorki-Straße und Stauffenbergallee und dafür unter anderen die Wegnahme einer Fahrspur stadtauswärts. Die AG hat eine Petition gestartet. Das trifft auf den Widerstand der FDP-Fraktion im Dresdner Stadtrat. Fraktionsvorsitzender Holger Zastrow erklärt dazu:

"Die Schaffung eines Radweges durch Verzicht auf eine Fahrspur kann nicht die Lösung sein. Die Radeburger Straße ist die Haupteinfallstraße von der Autobahn A4 für Fahrten in und aus der Stadt. Sie ist eine Bundestraße und auch durch den Wirtschaftsverkehr hochfrequentiert. Am bislang in Richtung Norden zweispurigen Pauliberg quälen sich die LKW bergan. Zwischen Maxim-Gorki-Straße und Stauffenbergallee müssen stadtauswärts zwei Fahrstreifen erhalten bleiben, da sich andernfalls der Verkehrsfluss entlang des wichtigsten Dresdner Autobahnzubringers massiv und mit erheblichen Auswirkungen auf das Nebenstraßennetz in Trachau und in der Neustadt verschlechtern würde."

Zastrow bezeichnete den Vorschlag als "absoluten Irrweg". "Der fortschreitende Rückbau von Hauptverkehrsstraßen führt in die Sackgasse. Anstatt sich einige wenige gut ausgebaute Hauptverbindungsstrecken für den motorisierten Verkehr zu erhalten und diese auszubauen, ist es in Dresden Mode geworden, von diesen bei jeder sich bietenden Gelegenheit etwas abzuknapsen. Der Vorschlag der grünen AG zielt in die gleiche Richtung."

Der Fraktionschef weiter: "Für sichere und gute Radwege braucht es ein neues Denken. Es wird immer deutlicher, dass das grün geführte Verkehrsressort und der mit den Grünen eng verbandelte Lobby-Verband ADFC aus ihrem Schubladendenken nicht rauskommen. Den knappen Verkehrsraum einfach zwischen immer mehr und immer unterschiedlicheren Verkehrsteilnehmern aufzuteilen, führt in die Sackgasse. Spätestens, wenn mit dem Auto und der Straßenbahn die beiden wichtigsten und mit Abstand am meisten genutzten Verkehrsträger zugunsten neuer Radstreifen auf eine Spur gesetzt werden, hat das mit einer intelligenten Verkehrspolitik für alle Bürger nichts mehr zu tun. Nur ideologiefreie und ergebnisoffene Debatten bringen Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer. Wie an der Radeburger Straße lohne es sich vielerorts darüber nachzudenken, den Radverkehr vom Hauptstraßennetz zu entkoppeln, eigene Fahrradstraßen oder durch Nebenstraßen geführte und für den Radverkehr privilegierte Routen zu schaffen. Am Pauliberg gibt es mit der dringend nötigen Neugestaltung des Kreuzungsbereiches zur Stauffenbergallee, der Sanierung der Stauffenbergallee und der Neugestaltung des Hammerweges Alternativen, über die nachzudenken sich lohnt."