Scharfe Kritik an Energiesparmaßnahmen der Stadt - Maßnahmen richten sich gegen die Bürger, gegen die Innenstadt und die touristische Entwicklung

(Dresden, 31.08.2022) Das von Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen heute vorgelegte Energiesparprogramm der Landeshauptstadt Dresden ist auf Kritik gestoßen. Die FDP-Fraktion im Dresdner Stadtrat bezeichnete es als "wirr und unausgegoren". Es richte sich gegen die eigenen Bürger und sei vor allem für die Innenstadt und die Tourismuswirtschaft ein neuerlicher herber Schlag.

Es sei schade und traurig, dass Dresden in den Chor der Alarmisten einstimme und sich am Wettbewerb um symbolpolitische Maßnahmen nunmehr beteilige. Das gelte insbesondere für das Thema Außenbeleuchtung. Holger Zastrow, FDP-Fraktionsvorsitzender sagte dazu: "Man fragt sich, welches Ziel die Stadtverwaltung tatsächlich verfolgt, wenn man ankündigt, das Licht in der dunklen Jahreszeit auszuschalten oder stark zu reduzieren? Will man das abendliche Leben in der Innenstadt zum Erliegen bringen? Will man Touristen, die sich gerade im Herbst und zu Weihnachten über die großartig illuminierte Altstadt oder das schöne Licht in den Straßen der Neustadt erfreuen, vertreiben? Will man die Nerven und Seelen der Menschen noch mehr strapazieren? Oder will man gar Strolchen und Kriminellen, die im Schutz der Dunkelheit ihr Unwesen treiben, die Arbeit erleichtern? Relevante Einsparungen lassen sich durch ein Abschalten von Außen- und Straßenbeleuchtungen jedenfalls nicht erzielen und stehen auch in keinem Verhältnis zu den Schäden, die die Umweltbürgermeisterin zu verantworten hat. Licht ist Leben. Das fehlte zu Corona-Zeiten schon so schmerzlich insbesondere in der Innenstadt.

Anstatt jetzt mit Augenmaß, Vernunft und Realismus auf eine vor allem durch politische Entscheidungen auf Bundesebene verschärfte Krise zu reagieren und für Dresden sensibel zu entscheiden, um Bürger und die schon von der Pandemie am meisten betroffenen Branchen nicht abermals zu belasten, macht man das Gegenteil und setzt stur noch einen drauf.

Bezeichnend ist, dass es Frau Jähnigen offenbar gar nicht um die Energieeinsparungen im Moment geht. In der Pressekonferenz sprach sie davon, dass es im Hinblick auf die CO2-Neutralität der Stadt im Jahr 2030 darum gehe, Strom zu sparen. Das heißt, dass die Umweltbürgermeisterin sich die dunkle Stadt nicht als temporäre Maßnahme, sondern als Dauerzustand vorstellt. Dem muss dringend widersprochen werden."