Mobilitätsanforderungen von Berufspendlern und deren Auswirkungen auf die Verkehrsbelegungszahlen ermitteln

ANTRAG

FDP/FB-Fraktion

Gegenstand:

Wachstumsregion Dresden: Verkehrliche Rolle der Stadt Dresden untersuchen - Mobilitätsanforderungen von Berufspendlern und deren Auswirkungen auf die Verkehrsbelegungszahlen ermitteln

Beschlussvorschlag:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, eine umfassende Untersuchung der täglichen Pendlerströme in und aus der Stadt Dresden durchzuführen. Dazu sollen unter anderem das Nutzungsverhalten bei der Verkehrsmittelwahl und die Mobilitätsanforderungen von Berufspendlern untersucht, die Potentiale der Vernetzung von Verkehrsmitteln und Verkehrswegen zwischen der Stadt und dem Umland analysiert und für den Individualverkehr darüber hinaus die Belegungszahlen für die Dresdner Straßen ermittelt und für die kommenden Jahre prognostiziert werden. Der Bericht ist dem Stadtrat bis zum 30.04.2019 vorzulegen.

 

Begründung:

Dresden ist eine wachsende Stadt. In den vergangenen Jahren ist in Dresden nicht nur die Einwohnerzahl deutlich angestiegen, sondern auch die Zahl der berufsbedingen Ein- und Auspendler. Dresden nimmt damit seine Rolle als Oberzentrum einer ganzen Region immer stärker ein. Deutlich gestiegen ist auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten von rund 230.000 im Jahr 2011 auf rund 258.000 im Jahr 2017. Erste Prognosen bzw. Schätzungen sagen für Dresden mittelfristig ein Wachstum auf bis zu 600.000 Einwohner voraus. Damit ist auch davon auszugehen, dass die Zahl der Ein- und Auspendler sowie die Zahl der Arbeitsplätze weiter ansteigen wird.

Seit 2011 ist die Zahl der Einpendler von 86.135 auf 93.990 im Jahr 2017 gestiegen (knapp 9 Prozent) sowie die Zahl der Auspendler von 45.502 auf 55.223 (knapp 21 Prozent) im gleichen Zeitraum. Diese Zahlen spiegeln die Wahrnehmung vieler Menschen in Dresden eindrucksvoll wider. Der Stau im Berufsverkehr jeden Früh und Nachmittag, in dem viele Berufstätige stecken, hat deutlich zugenommen. Jeden Früh sind Ein- und Ausfallstraßen wie die Königsbrücker Landstraße und die Radeberger Landstraße auf Kilometer verstopft.

Die Antragsteller wollen die statistisch nachgewiesene Entwicklung auf Straßen und Verkehrsmittel runterbrechen und damit eine mögliche Leitlinie für zukünftige Verkehrsprojekte erhalten bzw. der Aktualisierung bestehender Konzepte wie dem städtischen Park-und-Ride-Konzept vorbauen. Aus Sicht der Antragsteller stellen die aktuellen Verkehrsprognosen das Thema Ein- und Auspendler in der wachsenden Großstadt nur unzulänglich dar. Auch die Betrachtung im Rahmen des VEP2025 reicht inhaltlich nicht, der Bedeutung und dem rasanten Wachstum gerecht zu werden. Ein gesonderter Abschnitt des Berichtes sollte zudem innerstädtischen Pendlern vorbehalten sein, welche bspw. von den Wohngebieten im Stadtzentrum oder im Dresdner Süden zu den Arbeitsplätzen im Dresdner Norden pendeln. Darüber hinaus stellen besonders die aktuellen Neuansiedlungen im Dresdner Norden eine weitere positive Entwicklung dar, welche in dieser Ausprägung bisher weder in den Verkehrsprognosen noch im Verkehrsentwicklungsplan Berücksichtigung gefunden haben.